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Informationen zum Sommersmog (Ozon)

Seit vielen Jahren treten zuweilen in sommerlichen Perioden erhöhte Schadstoffbelastungen durch "Sommersmog" auf, vor allem durch Ozon (O3).


Was ist Ozon?


Ozon...

  • ist ein natürlicher Luftbestandteil
  • kommt hauptsächlich in großen Höhen vor
  • zerfällt leicht und wirkt dabei sehr aggressiv
  • ist deshalb in Bodennähe ein Luftschadstoff

Ozon ist ein natürlicher Bestandteil der Luft. Über 90 % des Gases befindet sich als schützende Ozonschicht in der oberen Atmosphäre (in 10 bis 50 km Höhe). Sie wirkt als Filter, indem sie den schädlichen UV-Anteil der Sonneneinstrahlung zurückhält, die für das Leben notwendige Licht- und Wärmestrahlung aber durchlässt.

In unserer Umgebung dagegen wirkt Ozon in erhöhten Konzentrationen (Sommersmog) als Reizgas für die Atemwege und schädigend für Pflanzen und Materialien.


Wie wirkt Ozon („Sommersmog“) auf die menschliche Gesundheit?


Bei erhöhten Ozonkonzentrationen möglich:

  • Kurzatmigkeit, Atembeschwerden
  • Kopfschmerzen, Tränen- und Hustenreiz

Die wichtigste Wirkung von Ozon: Es reizt die Schleimhäute, die Atemwege und das Lungengewebe. Die Atmung wird behindert.

Höhere Ozonkonzentrationen erzeugen Kurzatmigkeit, Schmerzen bei tiefem Einatmen und Hustenreiz. Darüber hinaus sind ein trockener Hals, Mattigkeit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl möglich.

Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass die Empfindlichkeit gegenüber Ozon sehr unterschiedlich sein kann. Während einzelne Personen bereits bei niedrigen Ozonkonzentrationen Beeinträchtigungen der Lungenfunktionen zeigen, machen anderen Personen offensichtlich auch höhere Ozonkonzentrationen nichts aus. Leider ist es nicht möglich, von vornherein zu sagen, welche Personen empfindlich reagieren. Es sind aber nicht zwangsläufig Personen, die bereits an Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma) leiden.


Vergleichswerte zur Beurteilung:

  • 100 µg/m³     Weltgesundheitsorganisation:  Empfohlener Richtwert zum Schutz der Gesundheit (8-Std.-Mittelwert)
  • 120 µg/m³     Europäische Union: Schwellenwert für den Gesundheitsschutz (8-Std.-Mittelwert); darf an 25 Tagen im Jahr überschritten werden und soll als langfristiges Ziel dauernd eingehalten werden.
  • 180 µg/m³     Europäische Union: Schwellenwert zur Information der Öffentlichkeit (1-Std.-Mittelwert)
  • 240 µg/m³     Europäische Union: Schwellenwert zur Auslösung des Warnsystems (1-Std.-Mittelwert)
  • 120 µg/m³     Maximaler Immissions-Konzentrations-Wert (MIK) des Vereins Deutscher Ingenieure VDI (0,5-Std.-Mittelwert) zum Schutz der menschlichen Gesindheit

Bei den bislang in Hamburg ermittelten Ozonkonzen­trationen gibt es keinen Grund, auf den Aufenthalt im Freien zu verzichten. Auch auf sportliche Tätigkeiten muss nicht verzichtet werden, solange die Anstrengungen der sommerlich heißen Witterung angepasst sind.

Ab Ozonwerten von 180 µg/m³, die in den letzten Jahren in Hamburg nur sehr selten aufgetreten sind, sollten allerdings aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes sportliche Ausdauerleistungen, beispielsweise anstrengende Lauf- und Radsportarten sowie Leistungssport auf und im Wasser vermieden werden. Wandern, normales Fahrradfahren, Schaukeln, Spielen im Sandkasten und andere leichte körperliche Belastungen sind dagegen durchaus möglich. Sollten die Ozonwerte 180 µg/m³ erreichen, erfolgen gesonderte Informationen z.B. im Rahmen von Nachrichtensendungen oder Verkehrsmeldungen.

Nach einer Empfehlung des Umweltbundesamtes sollten Personen, die erfahrungsgemäß empfindlich auf Ozon reagieren,  allerdings auch schon bei niedrigeren Ozonwerten ab etwa 120 µg/m³ ihr Verhalten überdenken und z.B. ggf. auf eine Teilnahme an Sportveranstaltungen unter freiem Himmel verzichten.  Weiter unten ist dargestellt, wo Sie sich informieren können, wie hoch die aktuellen Ozonkonzentrationen jeweils sind.

Gegen Aktivitäten wie Baden, Boot fahren, Spazieren gehen und andere leichte körperliche Belastungen ist bei den genannten Ozonwerten nichts einzuwenden.

Bei Werten über 240 µg/m³ sollten empfindlich reagierende Personen den Aufenthalt im Freien einschränken.


Kann Ozon weitere Umweltschäden verursachen?


Erhöhte Ozonkonzentrationen...

  • führen zu Ertragseinbußen bei Nutzpflanzen
  • sind beteiligt am Waldsterben
  • sind klimawirksam

Ozon kann auch an empfindlichen Pflanzen Schäden verursachen. Gegenüber Ozon reagieren z.B. Nutzpflanzen wie Hafer, Gerste, Tomate oder Bohne empfindlich, so dass in sonnigen Sommern in Mitteleuropa mit Ertragseinbußen gerechnet werden muss. Ozon und andere ähnlich wirkende Stoffe (Photooxidantien) werden darüber hinaus als Mitverursacher des Waldsterbens angesehen. Ozon ist zudem ein klimawirksames Spurengas.


Woher kommt das Ozon in den unteren Luftschichten?


Bodennahes Ozon entsteht...

  • im Sommer bei viel Sonne und Wärme
  • durch chemische Umwandlungen der Vorläuferstoffe
  • Vorläuferstoffe sind Stickoxide und Kohlenwasserstoffe

Der Großteil des bodennahen Ozons entsteht durch luftchemische Reaktionen der so genannten Vorläuferstoffe bei intensiver Sonneneinstrahlung. Da die Vorläuferstoffe weiträumig vorhanden sind und sich außerdem das in den Ballungsräumen gebildete Ozon verteilt, sind hohe Ozonkonzentrationen dann auch weit entfernt von Emissionszentren zu beobachten.

Die höchsten Ozon-Konzentrationen werden an sonnigen Sommertagen ab dem frühen Nachmittag erreicht. In der Nacht stoppt die Ozonbildung und vorhandenes Ozon kann durch andere Luftschadstoffe abgebaut werden.


Woher kommen die Vorläufer-Schadstoffe?


  • Autoverkehr, Kraftwerke, Industriefeuerungen und -prozesse, Lösemittelverwendung

Etwa die Hälfte der in Deutschland freigesetzten Stickoxide und ein Viertel der Kohlenwasserstoffe stammen vom Straßenverkehr. Aber auch z.B. in Kraftwerken und Industriefeuerungen werden Stickoxide erzeugt. Bei den flüchtigen Kohlenwasserstoffen ist die Lösemittelverwendung, z.B. bei Lackierungen, die bedeutendste Quelle.

Die Luftqualitätsziele für Ozon werden im Sommer regelmäßig verfehlt. Eine weitere Abnahme der Verkehrsemissionen und eine Begrenzung der Emissionen aus Lösemitteln sind daher dringend erforderlich.


Was kann der einzelne tun, um die Ozonbelastung zu vermindern?


  • Aufs Auto verzichten, zumindest aber langsamer fahren
  • keine/weniger Lösemittel verwenden

Jeder kann durch sein Verhalten dazu beitragen, die Freisetzung der Vorläuferstoffe zu vermindern - bei erhöhten Ozonkonzentrationen oder besser noch auf Dauer:

öffentliche Verkehrsmittel benutzen
bei Autofahrten: Geschwindigkeit beschränken
Farben/Lacke sowie Reinigungsmittel auf wasser­löslicher Basis verwenden
Energie sparen


Wo kann man sich über die Ozonkonzentration informieren?


In Hamburg wird der Ozongehalt der Luft von vier Stationen des Hamburger Luftmessnetzes HaLm überwacht (Bramfeld/Karlshöhe, Sternschanze, Neugraben und Flughafen).

Unter den eingangs angeführten Angeboten finden Sie jeweils die aktuellen Ozonmesswerte. Bei Ozonkon­zentrationen oberhalb von 180 µg/m³ (Einstundenmittel) erfolgt darüber hinaus eine gesonderte Information der Öffentlichkeit u.a. im Rahmen von Nachrichtensendungen und bei Verkehrsmeldungen - verbunden mit Verhaltensempfehlungen für empfindliche Personen. Ab 240 µg/m³ wird eine allgemeine Warnung herausgegeben. Dieser Wert wurde in Hamburg das letzte Mal im Jahr 1990 leicht überschritten.